GESCHICHTE
1944
Ernst Wenger & Maurice Hartenbach
Ernst Wenger
1964
Die Geschichte der Firma beginnt mit dem jungen ETH-Ingenieur Maurice Hartenbach, mit dessen Berechnungen und Konstruktionen anerkannt fortschrittlicher Bauten sich sein Arbeitgeber, das Berner Ingenieurbüro Siegfried, in den 1930er- und 40er Jahren einen guten Namen geschaffen hat: Die Tragwerke der Berner Gewerbeschule, der Casino-Tiefgarage in der Berner Altstadt, mit den Schalensheds der Bally-Fabrik Schönenwerd und der Drahtwerke Biel in Mett stammen aus dieser Tätigkeit.
Im Mai 1944 verselbständigen sich Maurice Hartenbach und Ernst Wenger – auch er ein Mitarbeiter des Büros Siegfried – und gründen das Ingenieurbüro Hartenbach & Wenger in Bern. Zwei Jahre arbeiteten Maurice und Ernst in grosser räumlicher Bedrängnis, die 5-Zimmer-Wohnung an der Buchserstrasse mit der sechsköpfigen Familie Hartenbach teilend. Von 1946 bis 1999 hat das Ingenieurbüro H&W dann seinen Sitz am Ostring 12 in Bern.
Maurice Hartenbach, der hochbegabte Konstrukteur, Statiker und Rechner, und Ernst Wenger, der hervorragende Entwerfer und Ausführungstechniker, ergänzen sich in idealer Weise. Alle Projekte entstehen in engster Teamarbeit. Seine führende Position in der Shedbautechnik bringt das junge Büro mit zahlreichen Aufträgen für Industriehallen in der Schweiz zum Florieren.
In der Entwicklung der Vorspanntechnik und Projektierung von Spannbetonkonstruktionen ist das Büro H&W an vorderster Front dabei. Dies belegen in den 50er- und frühen 60er Jahren wegweisende Brücken-, Tribünen- und Hallenbauten. Die Haupttribüne des ehemaligen Wankdorfstadions in Bern, damals die viertgrösste Europas und die Berner Monbijoubrücke tragen die Handschrift von H&W.
Grosse Aufträge wie die neue, mit 50-Tonnen-Kränen ausgestattete Panzer-Reparaturwerkstätte in Thun, die Geleiseüberbauung der Berner Schanzenpost und das Lagerhaus der Migros in Bern-Wankdorf fallen ebenfalls in diese Zeit.
1964 erfolgt der Eintritt des frischgebackenen ETH-Ingenieurs Martin Hartenbach ins väterliche Unternehmen. Die späten 60er- und 70er Jahre sind geprägt von der Planung von Verkehrsanlagen und gewichtigen Kunstbauten für das schweizerische Nationalstrassennetz, aber auch von Grossbauten wie dem Bettenhochhaus des Berner Inselspitals, den Flab-Werkstätten in Zweisimmen, dem Neubau der Verbandsmolkerei und des PTT-Hochhauses in Bern/Ostermundigen und weiteren Hochhäusern.
1974
1974 wird Maurice Hartenbach in voller Aktivität vom Tod überrascht.
Um die volle Schlagkraft des Büros für die Zukunft zu erhalten, tritt Ernst Wengers Sohn Peter 1974 als Teilhaber ins Berner Büro ein. Die Söhne, Martin Hartenbach, Konstrukteur mit Leib und Seele, und Peter Wenger, gewandter Tiefbautechniker und Umbauspezialist, ergänzen sich in ihren Interessen und Fähigkeiten ähnlich wie die Väter. Der hohe Qualitätsanspruch der Senioren wird weitergeführt, die intensive Zusammenarbeit mit erstrangigen Architekten und langjährigen Bauherren, welche die Unternehmens-Chronik seit Beginn mitprägen, ebenfalls. Die kontinuierlichen Aufträge über Jahrzehnte des Amtes für Bundesbauten, des Kantons und der Gemeinde Bern, der PTT wie auch seitens zahlreicher Privatunternehmen wie Warenhaus Loeb, Migros, Kümmerly + Frey, Simplex Münchenbuchsee und die Familienbaugenossenschaft, um hier nur einige schwergewichtige zu nennen, darf man als Ausdruck eines hohen Leistungsniveau werten.
Schwerpunkte der späten 70er Jahre sind Grossaufträge wie das AC-Zentrum Spiez, der AMP auf dem Waffenplatz Thun (Bund) sowie der gewaltige Umbau der Tragkonstruktionen des MMM Migros-Marktes an der Marktgasse in Bern. In den frühen 80er Jahren plant H&W ein weiteres spektakuläres Bauwerk, dem 530 m langen Viadukt Goldswil beim Bahnhof Interlaken.
Hinschied von Ernst Wenger, der den Söhnen auch im Alter noch beratend zur Seite stand.
Peter Schmied, welcher seit 1984 als dipl. Bauingenieur HTL bei allen wichtigen Bauwerken mitwirkt, tritt in die Geschäftsleitung der Firma ein. Dazu wird die einfache Gesellschaft Hartenbach & Wenger in eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Bern umgewandelt. Teilhaber sind Martin Hartenbach, Peter Wenger und Peter Schmied.
Ab Ende der 80er Jahre befasst sich H&W hauptsächlich mit Industrie-, Verwaltungs- und Geschäftsbauten in städtischen Verhältnissen. Darunter fallen in Bern komplexe Umbauten wie Do-it-your-self Migros Wankdorf, das Kino Jura, das Hotel „Kreuz“ sowie die Unterkellerung der Schauplatzgasse für die Warenanlieferung des Warenhauses Loeb sowie die Gesamtunterkellerung des Warenhauses selber. Bedeutende innerstädtische Neubauten mit anspruchsvollen Baugruben sind: Die Überbauung Sulgenrain, die neue Fernmeldedirektion an der Belpstrasse, die Wohnüberbauung Mattenhof sowie die Überbauung des Sulgenhofs.
Mit grossem Respekt steht H&W der Münster-Bauleitung seit den 1960-er Jahren bei den Unterhaltsarbeiten am Berner Münster zur Seite. Durch eine zerstörungsfreie Materialprüfung und umfassende Analysen von komplexen statischen Modellen wurde bei der Restaurierung des Münsterportals ein Tragsicherheitsnachweis erbracht, der es erlaubte, die stark verwitterter Sandstein-Gewölberippe in ihrer originalen Substanz zu erhalten. Für die Leistung wurde H&W 1991 mit einer Anerkennung des Bernischen Kulturpreises für Architektur, Technik und Umwelt (ATU PRIX) ausgezeichnet.
Noch vor der Jahrtausendwende richtet sich das Tätigkeitsfeld von H&W wieder verstärkt dem Brückenbau zu. Die neue Aarebrücke in Aarwangen wie auch die Radwegbrücke über die Autobahn im Wankdorf Bern zeugen davon. Die Instandsetzung von Brücken entwickelt sich zudem zu einem immer wichtigeren Arbeitsgebiet, fällt doch für viele Betonbauwerke nach 40 Jahren Nutzung der erste grosse Unterhalt an.
1974
Martin Hartenbach
Peter Wenger
1986
1991
Peter Schmied
1999
2001
Maurice Hartenbach
2008
2014
Urs Wyss
2015
Ivano Fabbro
2019
Silvan Feller
2023
Daniel Schmid
FUTURE
1999
Der langjährige Geschäftssitz am Ostring 12 wird wegen Platzmangel und der wenig geeigneten Raumsituation verlassen. Neue Büroräume können in unmittelbarer Nähe an der Egelgasse 70 bezogen werden.
Maurice M. Hartenbach tritt nach dem Studium an der ETH Zürich und beruflichen Tätigkeiten in Ingenieurbüros in Winterthur und Boston (USA) in die Firma ein.
Martin Hartenbach und Peter Wenger treten aus der operativen Führung zurück und übergeben die Geschäftstätigkeit an Peter Schmied und Maurice Hartenbach, welche das Unternehmen als dritte Generation und als Alleininhaber weiterführen.
Die beiden Partner weiten das Tätigkeitsfeld auf neue Gebiete aus. So zählen von nun an Erdbebenanalysen, insbesondere von bestehenden Gebäuden, Tiefbauprojekte wie Gas- und Wasser- und Fernwärmeversorgungen aber auch der Neubau und die Instandsetzung von Entwässerungen zu den Kernkompetenzen des Büros.
Bedeutende Bauwerke wie der neue Aaresteg in Koblenz, die Verbreiterung und Instandsetzung von Autobahnbrücken im Gebiet Bern-Weyermannshaus und die Gesamtsanierung des Warenhauses Loeb werden geplant und umgesetzt. Der Neubau des Isotopenlabors und dazugehörige unterirdische Infrastrukturkanäle auf dem Inselareal runden das Tätigkeitsgebiet ab.
Die Filiale Thun an der Talackerstrasse 41 wird eröffnet.
Die Beratung und Unterstützung von Bauherren entwickelt sich zu einem neuen Standbein von H&W. Die Kunstbautendatenbank von Bund und Kanton Bern erfordert Beratungs- und Ausbildungstätigkeiten bei Behörden und Privaten.
2014
Eröffnung der Filiale Herzogenbuchsee. Urs Wyss, dipl. Bauingenieur EPFL, welcher seit 2007 massgebliche Entwicklungsarbeit im Gebiet der Erdbebenanalyse von Gebäuden bei H&W geleistet hat, übernimmt als Filialleiter die neu gegründete Zweigstelle. Damit lebt Hartenbach & Wenger dem Bedürfnis der Auftraggeberschaft nach, in der Nähe der Bauobjekte regional vertreten zu sein.
2015
Verstärkung und Partnerschaft. Ivano Fabbro, dipl. Bauingenieur FH/HTL, ist am 01. März 2015 als Partner in die Hartenbach & Wenger AG eingetreten. Mit seiner langjährigen Erfahrung im konstruktiven Ingenieurbau und seinen vertieften Kenntnissen auf dem Gebiet der Hebe-und Verschiebetechnik verstärkt und erweitert Ivano Fabbro das angestammte Tätigkeitsgebiet unserer Firma massgeblich.
Wir planen für die Zukunft. Wir setzen einen wichtigen Baustein in unserer mittelfristigen Nachfolgeplanung um. Ivano Fabbro ergänzt unsere Unternehmensführung ideal mit seinen Kompetenzen.
2019
Personelle Verstärkung in der Geschäftsleitung. Silvan Feller, MSc EPFL/SIA, unterstützt uns mit seinem versierten Fachwissen seit 2011 als Projektleiter im konstruktiven Ingenieurbau, bei Erdbebenanalysen bestehender Gebäude und der Instandsetzung von Brücken. Mit seiner Fachkompetenz, Führungsstärke und seinem Unternehmergeist hat er unseren Betrieb bereits erfolgreich mitgeprägt. Wir freuen uns, dass Silvan Feller ab sofort unserer Geschäftsleitung angehört und wir in der neuen Konstellation unsere zukünftigen Herausforderungen und Aufgaben gestärkt anpacken können.
2021
Rücktritt von Peter Schmied aus der Geschäftsleitung:
Das Büro Hartenbach & Wenger AG bedankt sich bei Peter Schmied für seinen langjährigen Einsatz. Peter Schmied war seit 1984 erfolgreich in unserer Firma tätig, davon seit 30 Jahren in der Geschäftsleitung, wo wir stets von seinem umsichtigen Denken profitieren konnten. Er verbleibt mit einem reduzierten Pensum im Unternehmen und wird uns mit seinem enormen Fachwissen auch zukünftig unterstützen.
2023
Peter Schmied wird nach langjährigem, engagiertem Einsatz für die H&W AG Ende Januar 2023 in den wohlverdienten Ruhestand entlassen. Er wird uns mit seinem grossen Fachwissen und Erfahrungen weiterhin beratend als Teil des Verwaltungsrates unterstützen.
Gleichzeitig wurde Daniel Schmid als neues Geschäftsleitungsmitglied ernannt. Er ist im Jahr 2016 in die H&W AG eingetreten und kann als Bauingenieur BSc BFH seither seine umfassende Erfahrung im Hochbau, Brückenbau, Bauwerksinstandsetzungen und Erdbebenüberprüfungen einbringen.
Mit dem Masterabschluss (MAS) im Holzbau bringt er sein Fachwissen in das neu angebotene Holzbau Engineering ein.
Das Ingenieurbüro Hartenbach & Wenger AG hat seit über 80 Jahren Schweizer Ingenieurgeschichte mitgeschrieben und beabsichtigt, auch weiter daran zu schreiben: als tüchtige Ingenieure und Ingenieurinnen arbeiten wir täglich daran.